Heute starten wir eine neue Serie bei Voice Experience.

Nach einer spontanen Idee von Franzi Blickle, die bei der Blog Dekade von Sympatexter aufkam, wird das ganze “Tequila Talks” heißen. Die Erklärungen sollten so kurz und prägnant sein, wie man es bei einem gemeinsamen Tequila unterbringen kann. Eine Herausforderung für eine epische Schreiberin wie mich.

Und manchmal werden sie auch nicht ganz ernst bleiben. Aber was will man schon erwarten, wenn man gemeinsam Tequila trinkt?

Starten wir den ersten Talk mit einem sehr passenden Thema: Getränke und Stimme.

Welche Getränke tun der Stimme gut, was ist eher nicht geeignet?

Starten wir gleich mit den Alkoholika.

Man kann sagen: für die Stimme sind alle Alkoholika nicht gut. Sie berauben uns unserer Kontrolle, denn sie stören das zentrale Nervensystem, was dafür zuständig ist, dass wir intuitiv wissen, welche Töne wir singen sollten, wie viel Druck wir geben sollten und noch vieles mehr.

Unser Rachen, der als Resonanzraum gilt, ist mit Schleimhaut ausgekleidet. Aber nicht nur der, sondern auch die Stimmlippen selbst sind von ihr vollständig umhüllt.

Wenn wir somit die Schwingungsfähigkeit der Stimme zu sehr herab setzen, kann sie nicht mehr gut funktionieren. Und da wir auch sonst weniger Kontrolle haben, kann das fatale Folgen haben für die Schönheit des Singens und vor allem treffen wir sehr häufig die Töne nicht mehr.

Wir selbst haben allerdings das Gefühl, wir sängen wunderbar, fühlen uns oft super gut dabei, Lautstärke ist oft kein Problem mehr, aber leider geben die Menschen, die uns in diesem Zustand hören, meist andere Rückmeldungen. 😉

Speziell Rotwein hat durch seine vielen Gerbstoffe eine negative Wirkung auf unsere Schleimhäute, die dann nicht mehr so flexibel sind. (siehe oben)

Oft wird gesagt, jemand habe so eine richtige Whisky-Stimme. Nunja, das mag für den Blues ganz cool sein, aber die Stimme büßt bei zu viel Whisky ihre Höhe langsam aber sicher ein. Denn Alkohol trocknet aus, was die Schleimhäute nicht mehr optimal funktionieren lässt, die Stimmlippen schwellen an und die Stimme wird tiefer.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: ein Glas Sekt, nicht zu schnell und nicht auf leeren Magen gekippt, sorgt für genug gute Stimmung, dass ich das eventuell vorhandene Lampenfieber etwas dämpfen kann, aber ich noch nicht die Kontrolle verliere.

Falls du das ausprobieren solltest, versuche es bitte erst einmal vor Freunden und nicht gleich im wichtigsten Konzert deines Jahres. Denn wir reagieren alle unterschiedlich

Sind alle Getränke ohne Alkohol gut für die Stimme?

Sollten wir also Milch trinken? Die ist ohne Alkohol und angeblich gesund.

Nein, bedauerlicherweise auch nicht, denn Milchprodukte insgesamt verschleimen die Stimme. Sagt man. Allerdings scheint das nur für Menschen zu gelten, die eine Unverträglichkeit haben. Du kannst also gern Milch trinken. Sie fühlt sich allerdings wirklich anders im Mund an, wenn sie sich mit dem Speichel vermischt. Das kann u.a. zu unguten Gefühlen führen. Genaueres darüber findest du übrigens in diesem Video von YouTube.

Ich persönlich trinke auch keinen Rooibostee. Der hat bei mir ähnliche Effekt wie der Rotwein. Er scheint auch ähnliche Stoffe wie Gerbsäure zu enthalten. Beweise habe ich dafür bisher nicht gefunden. Hinweise sind also willkommen. Aber meine Stimme wird rauer, also lasse ich ihn einfach weg.

Am besten, muss man einfach sagen, ist Wasser. Ohne Kohlensäure, denn das macht etwas viel Luft im Magen und fühlt bei Tiefatmung nicht gerade gut an. Wasser, angenehm temperiert, also nicht aus dem Kühlschrank, sorgt für genug Flüssigkeit, sodass deine Schleimhäute wunderbar arbeiten können und die Stimmlippen geschmeidig schwingen.

In diesem Sinn: hoch die Tassen mit Gänsewein, auf einen gelungenen Auftritt.

Und teile gern deine Erfahrungen mit uns.

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